OMI vermittelt spielerisch Medienkompetenz an Grund- und Förderschulen
Oberbergische Medieninitiative (OMI) sensibilisiert Kinder und Eltern mit Theaterprojekt "Comic On!"
Die Oberbergische Medieninitiative (OMI) hat eine Theaterproduktion von "Comic On!" für mehr Medienkompetenz an die Grund- und Förderschulen im Oberbergischen Kreis geholt. Damit wird das OMI-Projekt „Social Media Scouts“ im Bildungsnetzwerk Oberberg auf den Bereich jüngerer Kinder weiter ausgebaut. Gefördert wird das Projekt der OMI unter anderem von der Hans Hermann Voss-Stiftung, vom Bildungsbüro Oberberg und vom Schulamt für den Oberbergischen Kreis.
"Die OMI vermittelt mit vielfältigen Angeboten ein Verständnis für den kompetenten und bewussten Umgang mit digitalen Medien. In der Schule erreichen wir die Kinder am Besten. Ein wichtiger Punkt ist die Partizipation. Unsere Medieninitiative wurde 2016 mit unterschiedlichen Projekten ins Leben gerufen. Neben den Theatervorführungen gibt es etwa auch die Social Media Scouts. Das sind ausgebildete Kinder und Jugendliche, die Gleichaltrigen vermitteln, welche Gefahren und welche Chancen das Internet, die Sozialen Medien und die Digitalisierung allgemein bieten“, sagt Birgit Steuer, Leiterin des Bildungsbüros Oberbergischer Kreis.
Die Oberbergische Medieninitiative hat in sieben Jahren inzwischen 250 Medienscouts an 35 Schulen im Oberbergischen Kreis ausgebildet. Zur Förderung der Medienkompetenz trägt auch das Theaterprojekt "r@usgemobbt" von "Comic ON!" bei. Es konfrontiert die Schülerinnen und Schüler "vor Ort" mit brisanten Themen der Mediennutzung.
"Die Kinder sind bei den „Comic-On!“-Projekten immer mit Herzblut dabei. Wenn es im Stück darum geht, ob ein Bild im Internet weitergeleitet werden soll, dann äußern ganz viele Kinder spontan: 'Nein, nein, nein!'“, sagteAlke Stüber vom Bildungsbüro Oberberg. Sie ist in der Steuerungsgruppe der OMI aktiv. Es zeige sich, dass viele Kinder bereits negative Erfahrungen mit digitalen Medien gemacht haben. "Es gibt Grundschulklassen, in denen 80 Prozent der Kinder ein Smartphone haben." Dabei würden häufig genau die Probleme auftreten, für die die OMI sensibilisieren möchte: etwa WhatsApp-Gruppen, Mobbing, beziehungsweise Fragen, was man wem schicken darf.
Mit diesem Ziel arbeitet auch das Theaterprojekt "Comic On!": "Wir versuchen Kinder ohne den erhobenen Zeigefinger da abzuholen, wo sie sind. Das machen wir mit Theaterstücken, die an die Lebensrealitäten der Kinder angepasst sind“, sagt die stellvertretende Theaterleiterin Miriam Pohl. "Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind allesamt jüngeren Alters. Das erleichtert den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen. „Im Anschluss an das Stück ist das Ziel, dass die Kinder mit den Schauspielern über das Thema des Stücks ins Gespräch kommen, Fragen stellen und das ohne das Gefühl zu haben, dass gerade nur Verbote ausgesprochen werden sollen“, sagt Miriam Pohl. Das Tourneetheater stellt außerdem begleitendes Unterrichtsmaterial bereit, sodass die Vermittlung von Medienkompetenz - jetzt auch in Grund- und Förderschulen - weiter im Fokus bleibt.
Schülerinnen und Schüler der Löwen-Grundschule in Hückeswagen hatten jetzt Gelegenheit, das Theaterstück "r@usgemobbt" zu begleiten und daraus zu lernen. Es war die nunmehr 10. Aufführung, die an oberbergischen Grundschulen stattgefunden hat. Claudia Sträter, Leiterin der Löwen-Grundschule Hückeswagen, sieht darin eine Chance, Gefahren die mit digitalen Medien verbunden sind, "für die Kinder durch die Theateraufführung noch einmal greifbarer zu machen." Die Löwen-Grundschule arbeitet mit digitalen Tafeln, iPads, Roboter und viele Kinder haben Smartphones und -watches. Für diese Nutzung müsse es (auch) in der Schule Regeln geben. Der Austausch mit den Eltern darüber, ist der Schulleiterin sehr wichtig. Dort setzt auch das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz des Oberbergischen Kreises an, beispielsweise mit Elternabenden: „Ein großer Teil unserer Arbeit ist die Prävention. Die Medieninitiative ist für uns daher wichtig, weil wir mit unseren Partnern den Kindern die Schönheit, aber auch die Gefahren des Internets zeigen“, sagt Nadin Kreißl, Kreispolizeibehörde und Mitglied der OMI-Steuergruppe.
Auch die Kommunen als Schulträger sind gefordert, die frühzeitige Vermittlung von Medienkompetenz schon bei den Jüngsten zu stärken, sagt Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian: „Wir haben viel Geld in die Hand genommen, um die Digitalisierung an den Schulen voranzubringen. Wir alle wissen, dass unsere Kinder und Jugendlichen in einer digitalen Welt leben und damit aufwachsen. Es geht aber nicht nur um die Handhabung, sondern auch um die sichere Nutzung.“ Befördert wird dies auch durch die Hans Herrmann Voss-Stiftung in Wipperfürth. „Wir unterstützen die Präventionsarbeit der OMI sehr gerne und freuen uns, dass sich so viele Akteurinnen und Akteure des Bildungsnetzwerks hier engagieren“, sagt Johanna Holst, Vorstand der Hans Hermann Voss-Stiftung.Die Oberbergische Medieninitiative erarbeitet bereits weitere Angebote zur Verbesserung der Medienkompetenz: „Wir wollen die Verzahnung der Grund- und weiterführenden Schulen bei den Social Media Scouts voranbringen. Parallel dazu gibt es das Projekt 'Smart kiddies', das sich mit Suchtprävention in Bezug auf digitale Medien bezieht“, sagt Alke Stüber, Bildungsbüro Oberberg.
Die Oberbergische Medieninitiative OMI
Die Oberbergische Medieninitiative ist ein gemeinsames Projekt des Bildungsbüros Oberberg, des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises, der Kreispolizeibehörde des Oberbergischen Kreises/Sachgebiet Kriminalprävention/Opferschutz und des Kreisjugendamtes des Oberbergischen Kreises in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern (Diakonie Fachstelle Sucht – Suchthilfe OBK Nord).
Seit 2016 werden im Oberbergischen Kreis Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der weiterführenden Schulen von der OMI zu Social Media Scouts ausgebildet. Diese stehen dann an ihren Schulen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereit und können (auch) eigene Projekte initiieren. Gefördert wird die OMI durch die Hans Hermann Voss-Stiftung.
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