Einmal Mond – und zurück! Besuch des "Moonbounce"-Projekts an der Gesamtschule Waldbröl
Am 07. September 2023 öffnete sich für Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Waldbröl ein Tor zur Wissenschaft. Unter dem Motto des Wissenschaftsjahres 2023, "Unser Universum", hatten sie die Gelegenheit, Radiosignale auf eine Reise zum Mond und zurück zu schicken.
Das Projekt, bekannt als "MoonBounce – Eine Reise zum Mond und zurück", wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn (MPIfR) durchgeführt. Normalerweise lauscht das MPIfR den Tiefen des Weltalls mit seinem beeindruckenden Radioteleskop in Effelsberg, um Radiowellen aus fernen Ecken des Universums zu empfangen. Dieses Jahr jedoch bot das Institut Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Radiosignale selbst ins All zu senden.
Das Lehrstuhlteam von Prof. Dr. Oliver Schwarz an der Universität Siegen hatte didaktisches Begleitmaterial entworfen, um Lehrkräfte bei der Vorbereitung und Nachbereitung des Experiments zu helfen. Dies ermöglichte es den Schulklassen, tief in die Welt der "Radioastronomie" und des "Unser Universum"-Themas einzutauchen.
Die kleine Parabolantenne, die auf dem Schulhof aufgebaut wurde, hatte ein Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kramer entwickelt. Es sieht ähnlich aus wie ihr „großer Bruder“ in Effelsberg kann aber Signale senden. Diese Signale wurden gezielt zum Mond geschickt und dort reflektiert. Anschließend wurden sie vom Radioteleskop Effelsberg aufgefangen und über das Internet wieder zu uns übertragen. Dadurch konnten die Schülerinnen und Schüler das Experiment in Echtzeit verfolgen und auswerten, wodurch sie das Konzept der endlichen Lichtgeschwindigkeit und den damit verbundenen Dopplereffekt, einem Grundpfeiler der Physik und Astronomie, verstehen konnten. Zusammen mit dem Team der Universität Siegen konnte die Entfernung zum Mond und die Geschwindigkeit mit der er sich derzeit von uns weg bewegt bestimmt werden. Eine kleine Spielerei war das Senden und Empfangen von Morse-codierten Nachrichten über den langen Weg zum Mond und zurück.
Neben mehreren Kursen aus der Sekundarstufe 1 und einigen interessierten Oberstufenschülerinnen und -schülern konnte auch ein Astronomie-Kurs des benachbarten Hollenberg-Gymnasiums am Projekt teilnehmen. Dies verdeutlicht die Zusammenarbeit zwischen Schulen und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für die Welt der Astronomie und Radioastronomie.
Das MoonBounce-Projekt verdankt seinen Weg an die Gesamtschule Waldbröl dem engagierten Physiklehrer und Leiter der Astronomie-AG, Günter Dombrowski. Das Zusammenwirken von Bundesministerium, MPI, Uni Siegen und den Aktiven an unserer Schule ermöglichte es den Schülerinnen und Schüler, diese Erfahrung zu machen und einen Blick in die Welt der Radioastronomie zu werfen. "Die Teilnahme am MoonBounce-Projekt hat unsere Schüler:innen inspiriert und ihr Interesse an der Astronomie weiter gesteigert", sagte Günter Dombrowski.
Die Gesamtschule Waldbröl hat eine klare Mission: Die Förderung von MINT-Bildung, was für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht. Diese Bereiche sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige wissenschaftliche und technologische Entwicklung unserer Gesellschaft. Um das MINT-Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken und zu fördern, setzt die Schule auf vielfältige Initiativen und Projekte wie das Moonbounce-Projekt. Diese Anstrengungen wurden in diesem Jahr mit der erneuten Verleihung des begehrten MINT-Siegels an die Gesamtschule gewürdigt. MINT-Fächer spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler, nicht nur für die Berufsorientierung, sondern auch für ein umfassendes Verständnis der Welt.